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Mentoring-Paare im Gespräch: Frederick Ranitzsch und Anna Brachtendorf

Der VDBIO befragt erfolgreiche Mentoring-Paare zu ihren Erfahrungen als Mentor, Mentorin oder Mentee im Early and Mid Career Mentoring Programme (EMMP) des VDBIO. Was hat ihnen das Programm gebracht, wie haben sie die Beziehung gestaltet und welchen Rat geben sie anderen Mentoring-Paaren?

Mentoring-Paar 2022-23, Frederick Ranitzsch udn Anna Brachtendorf

Offenheit und Mut sind das A und O 

 

Interview mit Frederick Ranitzsch, WFP, und Anna Brachtendorf, ILO

Frederick Ranitzsch, Mentor, ist Special Advisor to the Deputy Executive Director des World Food Programme (WFP) in Rom.
Anna Brachtendorf, Mentee, arbeitet als Junior Professional Officer (JPO)1 im Bereich Social Protection and Employment im Social Protection Department der Internationale Labour Organization (ILO) in Genf.

 

Warum habt ihr am Mentoring-Programm des VDBIO teilgenommen?

Die internationalen Organisationen sind ein herausforderndes Berufsfeld, dem wir uns beide verschrieben haben. Ob neu oder erfahren, sitzen wir alle im gleichen Boot. Ein Austausch auf Augenhöhe kann uns helfen, durch die Untiefen zu navigieren, neue Ideen zu bekommen und Lösungen zu finden. Durch das Mentoring-Programm kann man so hoffentlich die notwendigen langfristigen persönlichen Beziehungen entwickeln, die man für eine nachhaltige Karriere in internationalen Organisationen braucht.


Was waren eure Erwartungen an das Programm?

Kurzfristig hatten wir uns gemeinsam vorgenommen, konkrete Fragen von Anna zu bearbeiten, die im Arbeitskontext relevant sind. Beispielsweise: Soll sie sich um eine neue Stelle bemühen? Wie geht man mit einer/einem komplizierten Kolleg*in oder Vorgesetzten um? Wie gestaltet man die Dichotomie zwischen Management- und Expertenkarriere für sich? 
Über die Zeit und mit dem aufgebauten Vertrauen kamen auch immer mehr Fragen hinzu, die eher mittel- bis langfristiger Natur waren, wie z.B. Vereinbarkeit von Leben und Arbeitswelt sowie professionelle Alternativen.
Wir haben den Eindruck, dass sich daraus eine nachhaltige Beziehung entwickelt hat, die uns noch viele Jahre begleiten wird.

 

Haben sich diese Erwartungen erfüllt (verändert)?

Ja, die Erwartungen haben sich definitiv erfüllt, aber auch verändert und weiterentwickelt. Während wir unsere Erwartungen vor Beginn des Programms eher allgemein formuliert hatten, konnten wir diese aufgrund unserer guten und offenen Kommunikation und unseres Vertrauensverhältnisses anpassen. Die Bearbeitung einiger sehr interessanter Problemstellungen hatten wir beide zu Beginn nicht als Erwartungen formuliert und waren dann umso begeisterter, als sie sich entwickelt haben.

 

Wie oft habt ihr euch getroffen und wie lange dauerten die Treffen?

Wir haben uns etwa alle vier Wochen für ein einstündiges Gespräch getroffen. Neben den festen Terminen gab es auch spontane Absprachen bei akuten Fragen oder Herausforderungen. Zum Ende des Programms ergab es sich sogar, dass wir beide an derselben Veranstaltung in Berlin teilnahmen und uns persönlich trafen.

 

Welche Themen wurden angesprochen?

Wir haben eine breite Palette von Themen angesprochen, von Work-Life-Balance bis zu Herausforderungen der Arbeit bei den UN und Karriereentscheidungen.


Was hat sich schon jetzt durch das Mentoring für die Mentee verändert, verbessert? Gab es auch für den Mentor einen positiven Effekt?

Es gab eine spürbare Entwicklung auf beiden Seiten. Während die Mentee von dem Erfahrungsaustausch mit dem Mentor profitierte, gewann der Mentor ebenfalls neue Perspektiven. Fred möchte sich jetzt sogar im Bereich Coaching weiterbilden.


Welchen Rat gebt ihr anderen Mentoring-Paaren, um eine erfolgreiche Mentoring-Beziehung aufzubauen?

Es ist zentral, dem Aufbau einer solchen Beziehung Zeit zu geben. Gerade delikate Themen können vielleicht nicht direkt am Anfang angesprochen werden oder komplexere Fragestellungen erfordern tieferes Verständnis des Gegenübers. Offenheit und Mut sind das A und O, um diesen Prozess zu beschleunigen und gute Resultate zu erzielen. Für den Mentor bedeutet es vor allem, einen vertrauenswürdigen Austausch zu etablieren. Aktives Zuhören ist dabei eine Schlüsselkomponente.

 

Interview: Franziska Krüger
(veröffentlicht im Dezember 2023)

 

 


1Das Junior Professional Officer (JPO) Programm wird vom Büro für Führungskräfte zu internationalen Organisationen (BFIO) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt. Beigeordnete Sachverständige (BS) sind international bekannt als Junior Professional Officers (JPO), Associate Experts (AE) oder Associate Professional Officers (APO). Neben den deutschen JPO gibt es auch eine Vielzahl von Nachwuchskräften anderer Nationen bei den internationalen Organisationen.

Die deutsche Bundesregierung hat mit etwa 30 internationalen Organisationen Abkommen zur Entsendung von JPO geschlossen. Sie leistet mit diesem Programm einen Beitrag zur multilateralen Zusammenarbeit und bietet deutschen Nachwuchskräften die Option, internationale Berufserfahrung zu sammeln und ihre Wettbewerbschancen für eine Beschäftigung bei Internationalen Organisationen deutlich zu erhöhen. Durchschnittlich werden pro Jahr ca. 50 bis 60 deutsche Nachwuchskräfte als Junior Professional Officer neu eingestellt. Aktuell sind jeweils rund 180 Deutsche als JPO weltweit tätig.

Weiterführende Informationen zum JPO-Programm auf der Website des BFIO

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